Wir waren auf Einladung der JEF Strasbourg zu Gast bei den 31. Strasbourger- Freiburgergesprächen. Diese finden jeweils versetzt regelmäßig in diesen beiden Städten statt. Ebenfalls hat die JEF Strasbourg ihr 20 jährigen Bestehen gefeiert.
Thematisch ging es dieses Wochenende vor allem um das Thema „Europa der Regionen“, den Föderalismus, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und der Unterzeichnung einer trinationalen Partnerschaft.
Bereits am ersten Tag trug der Politikwissenschaftler Peter Josika, der das Buch“ Ein Europa der Regionen – Was die Schweiz kann, kann auch Europa“ über die Thematik der „Europa der Regionen“ schrieb, im europäischen Parlament vor. Bereits hier verfestigte sich das Konzept, welches das ganze Wochenende galt: Wir tauschen uns auf deutsch und französisch aus. Wir übersetzen alles und ermöglichen einen multilingualen Austausch.
Bereits zu diesem Auftakt kristallisierte sich die Brisanz eines solchen Vorschlages heraus und es folgten viele kritische Anmerkungen und wohlüberlebte Fragen in der sogenannten „Fishbowl-Diskussionsrunde“ (Jede*r der/die eine Frage hat, tritt nach vorne anstatt nur aufzuzeigen).
Anschließend fuhren wir vom europäischen Parlament nach Kehl zum Abendessen und nutzten bereits die Gelegenheit, uns besser kennenzulernen. In einer gemütlichen, offenen und auch sehr flexiblen Runde tauschten wir uns über unsere politischen Ansichten, aber vor allem über unsere persönlichen Meinungen über diverse Themen aus. So begann ein Gespräch oft mit einem ernsten politischen Thema, welches persönlicher wurde und in einer Reihe von Witzen und Schlagabtauschen endete. Oder auch umgekehrt. Bereits nach einer Stunde ergaben sich somit mehrere dutzend Insider für eine Gruppe von knapp über 100 Personen.
Am nächsten Morgen begannen wir mit deutschem Frühstück, geprägt von Brot, Wurst, Käse und Marmelade, unseren Workshop-Tag. Hier beschäftigten wir uns parallel mit mehreren Themen. Ich nahm an dem Thema: „Europe of regions: more local, more democratic… greener?“ und „Europäischer Föderalismus nach Schweizer Modell?“ teil.
Hieraus konnten alle ein tieferes Verständnis für diese Themen gewinnen und durch lokale Experten konnten kritische Fragen direkt geklärt werden als auch ein Austausch gestaltet werden.
Nach einem stärkenden Mittagessen versammelten wir uns alle im Plenarsaal, um der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen der JEF Baden-Wüttemberg, der Young European Swiss (YES) und den Jeunes Européens – Strasbourg (JES) beizuwohnen.
Dieser Partnerschaftsvertrag bekundet die Freundschaft, Zusammenarbeit und gemeinsame Koordinierung als gleichwertige Partner mit gleichzeitiger Schaffung eines regelmäßigen Austauschtreffens, welches immer abwechselnd in die verschiedenen Ländern/Regionen stattfindet.
Hiernach wurde eine größere Podiumsdiskussion unter dem Thema „Europa der Regionen: Quo Vadis?“ mit Marie Caillaud (Vorsitzende der Jeunes Européens France), Dr. Sabine Menu (Dozentin (EM Strasbourg) Spezialistin für EU-Politik), Janosch Nieden (Direktor vom EVGZ Eucor – The European Campus), Indrani Das Schmid (Mitbegründerin und Direktorin der GFGZ) und Sylvain Waserman (Vizepräsident der Nationalversammlung und Abgeordnete für den zweiten Wahlkreis von Bas-Rhin (MoDem)) großen Plenarsaal geführt. Hier wurde erneut auf deutsch und französisch um den Themenbereich „Europa der Regionen“ heiß diskutiert. Offene Fragen wie: „wie soll sich eine neue Identität herausbilden, wie soll eine Region definiert werden oder was ist nötig um eine Region auch Macht zur Selbstverwaltung zu geben“ konnten nun vertieft werden.
Da das Thema hochkomplex, relativ neu und sehr innovativ ist, konnte leider am Ende kein klares Konzept herausgearbeitet werden. Dies wird wohl uns als Junge Europäische Föderalisten regional als auch europaweit beschäftigen. Hierüber werden wir zur gegebenen Zeit noch einmal schreiben.
Anschließend begaben wir uns auf den schön gestalteten und gut organisierten Galaabend. Hier kam sich die ganze Gruppe bei Live-Musik, späterer DJ-Musik, Getränken und unzähligen Snacks als auch Häppchen noch einmal beim Tanz und Gesang näher.
Am letzten Tag, gestartet mit französischen Frühstück, Croissant und andere Teilchen, dazu noch schwarzer Kaffee und angeschlagen durch akuten Schlafmangel (die wenigsten kamen vor 3 Uhr nachts zur Ruhe) erarbeiteten wir anschließend sechs Projekte, die sich die neue Partnerschaft in den nächsten Monaten stellen soll. Hier wurde die transnationale Kommunikationsgestaltung, einem gemeinsamen Sportfest, unter anderem einer Artikelreihe über das Wochenende, und die Themen des Wochenendes erarbeitet.
So hinterlässt das Wochenende zwar tiefe Augenringe, lässt einen selbst aber mit neuen Freunden und spannenden neuen Ideen nach Hause Räreisen. Die Fahrt wird durch die vielen guten Gespräche, Erlebnisse und den neu gefundenen Freundschaften sehr erleichtert. Wir freuen uns bereits auf die nächsten Gespräche und wünschen der neuen Partnerschaft einen guten und flüssigen Start und eine dauerhafte erfolgreiche Umsetzung und Vertiefung der Zusammenarbeit.
Es freut uns, dass wir jungen EuropäerInnen wieder einmal einen Schritt vor allen anderen voran gehen und neues wagen.