Als Mitglieder der Jungen Europäischen Föderalisten im Land Rheinland-Pfalz, der Jugendsparte unseres Dachverbands der Europa-Union RLP, waren einige unserer Vorstandsmitglieder als Delegierte geladen zum
41. Landeskongress der Europa-Union Rheinland-Pfalz
Der Landesvorsitzende, Dr. Norbert Herhammer und der Kreisverband Kaiserslautern veranstalteten diesen am 22.09.2018 in den Räumlichkeiten der Hochschule Kaiserslautern, Campus Kammgarn.
Herhammer eröffnete den LK mit einem Grußwort, in dem er sowohl an die für die EU gedachten Reformvorschläge des französischen Präsidenten Emmanuel Macron erinnerte, als auch auf die Wichtigkeit Europas für dessen Mitgliedsstaaten und der darin lebenden Menschen einzugehen. Einen Appell gab es hingegen für die Regierungsparteien Deutschlands, die zwar den „bisher europäischsten Koalitionsvertrag“ geschlossen, diesen jedoch bisweilen mangelhaft umgesetzt hätten. Stattdessen liege es an bürgerlichen pro-europäischen Bewegungen wie beispielsweise „Pulse of Europe“ den europäischen Gedanken zu stärken, denn das Ziel könne Angesichts der aktuellen Weltlage nur eine bessere und langfristige Kooperation der Menschen unserer europäischen Union sein.
Im Anschluss sprach Herr Peter Kiefer, Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern, vom Imageproblem der Europäischen Union und der Pflicht von Europafreunden wie uns hier entgegen zu steuern und Menschen wieder für die Europäische Idee zu begeistern. Gerhard Degen, Leiter des EUROPE DIREKT Zentrum Kaiserslautern, sprach von der Wichtigkeit eben diejenigen Menschen zu erreichen, die Politikfern oder -vedrossen sind. Er untermalte dies mit einem Kurzfilm mit Interviews zur EU in der Kaiserslauterer Innenstadt. Heike Raab, Staatssekretärin und Bevollmächtigte beim Bund für Europa und Medien, konnte leider nicht persönlich erscheinen, hinterließ jedoch eine Videobotschaft in der sie der Europa-Union für die Unterstützung und das Weitertragen des Europäischen Geistes dankte.
Danach verdeutlichte Ingo Espenschied, Mitglied des Landesverband Kaiserslautern, das Wunder des europäischen Friedens in einer DokuLive Präsentation zum Thema „Europa und der 1. Weltkrieg“.
Als Hauptgast des LK war der EU-Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger geladen. Dieser sprach vor den Landesmitgliedern über die ausgehende Gefahr des Populismus und der Europafeinde im inneren der EU, sowie Angriffe auf unser Wertesystem durch Diktatoren, Autokraten und Terroristen von außen. Er bemängelte die Überheblichkeit europäischer Staaten und insbesondere die Arroganz Deutschlands und Ignoranz gegenüber der Wichtigkeit der europäischen Gemeinschaft. Er plädierte für gemeinsame europäische Außenpolitik sowie für eine gemeinsame europäische Friedensarmee. Zudem sei Engagement für Nachbarschaftskontinente an Stelle von Abschottung nötig. Die Instabilität unseres Umfeldes sei ein hausgemachtes Problem der europäischen Staaten, weswegen dies aus in unserer Verantwortung läge. Schuld für das Unverbundenheitsgefühl vieler Bürger zu europäischen Institutionen hätte unter anderem die quasi nicht vorhandene europäische Medienlandschaft. Stattdessen würden Bürger nur dann etwas aus Brüssel hören, wenn es sich negativ auf sie auswirke.
Zum Abschluss organisierte der Landesverband eine Podiumsdiskussion mit dem Europa-Abgeordneten Romeo Franz (Fraktion der Grünen / Freie Europäische Allianz) und dem Professor für Innenpolitik und Vergleichende Regierungslehre Prof. Dr. Marcus Höreth.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten für den gelungenen Landeskongress, auch im Namen der Europa-Union Trier und dessen Delegierten!
Update: Den Blogeintrag der Europa-Union Rheinland-Pfalz zu diesem Thema findest Du hier.