Am 11. Februar hatten wir unser drittes Instagram-Live mit Christine Schneider, Mitglied des Europäischen Parlaments von der Fraktion der Christdemokraten/EVP sowie Europa-Union Vorstandsmitglied aus Rheinland-Pfalz.
Das Video in voller Länge könnt ihr auf unserem Instagram-Account (JEF Rheinland-Pfalz (@jefrlp)) ansehen oder im unten angefügten Video.
Wir danken Christine, ehemalige JEFerin, ganz herzlich für ihre Zeit und freuen uns auf zukünftige Zusammenarbeit. Zudem bedanken wir uns auch, wie immer, an alle Zuschauer*innen und Interessierte.
Fragen
Im Interview wurden unter anderem folgende Fragen diskutiert:
- Wie kamst du überhaupt zur Europa-Union?
- Du bist Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter, welcher sich im Verlauf des vergangenen Jahres unter anderem mit den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Geschlechtergleichstellung beschäftigt hatte. Wo siehst du besondere Probleme der Gleichstellung in Bezug auf die Pandemie sowohl innerhalb von Familien als auch auf dem Arbeitsmarkt?
- Welche zentralen Aufgaben obliegen dir im Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter?
- Du hast an einer Resolution bezüglich der Genitalverstümmelung von Frauen weltweit mitgewirkt. Wie kann die EU darauf hinwirken, dass diese Praxis außerhalb der Europäischen Union ein Ende hat? Welche Maßnahmen sind hierbei geplant?
- Was sind die nächsten Schritte, die wir gehen sollten, um Geschlechtergerechtigkeit herzustellen und was ist die Rolle Europas dabei?
- Wie kann die EU bei Agrarsubventionen darauf einwirken, dass diese vermehrt bei Landwirt*innen ankommen statt bei Agrarkonzernen, was für nachhaltige Landwirtschaft wohl doch besser wäre?
- Was sind deine Erfahrungen als Tischlerin mit der EU? Was könnte sich verbessern?
- Dir liegt die Stärkung des ländlichen Raums am Herzen. Müssen hier die Nationalstaaten aktiver werden oder sollten wir es europäisch angehen? Und falls ja, wie?
- Warum fällt es der EVP so schwer, Orbans Partei aus der Fraktion auszuschließen? Der bisherige Ansatz, sie durch Gespräche zur Vernunft zu bringen, ist gescheitert.
- Welche Maßnahmen hat die EVP ergriffen, um gegen die Inhaftierung von jungen Menschen in Belarus vorzugehen?
- Du bist Berichterstatterin der „Farm to Fork“ Strategie: Wie genau soll in Zukunft sichergestellt werden, dass die angesetzten Standards auch im Sinne des Tierwohls umgesetzt werden? Wieso setzt sich die EVP nicht stärker für eine bindende Ordnungspolitik ein und erkennt, dass der freiwillige Ansatz gescheitert ist?
- Welches Europa der Zukunft wünschst du dir?
Wir danken Christine, ehemalige Jeferin, ganz herzlich für ihre Zeit und freuen uns auf zukünftige Zusammenarbeit. Zudem bedanken wir uns auch, wie immer, an alle Zuschauer*innen und Interessierte.
Zusammenfassung
Christine Schneider hat sich bereits mit 14 Jahren bei den Jungen Europäischen Föderalisten engagiert. Sie erlebte und durchlebte Europa bereits ganz jung.
Auf die Frage hinsichtlich der Problematik in der Gleichstellung der Frauen erklärt Christine, dass dort, wo die Verdienstmöglichkeiten gering sind, ist der Frauenanteil hoch. Auch bei Pflegefällen in der Familie übernehmen Frauen meistens die Arbeit. Was für sie sehr außerdem erschreckend sei, ist, dass nicht in allen Ländern Europas über Sexualthemen aufgeklärt wird. Christine fügt hinzu, dass es enorm wichtig sei, auch wissenschaftlich ranzugehen, was die Hintergründe sind für bestimmte Stereotype bei Frauenberufen. Die Hürden müssen überwunden werden. „Wir Frauen in Europa verdienen im Durchschnitt 16% weniger als die Männer und das für die gleiche Arbeit. Es muss gleicher Lohn für gleiche Arbeit geben und das muss in der Geschlechterparität geklärt werden“, so Christine Schneider. Paritäten müssen sich auch im Berufsleben widerspiegeln. Dabei hebt sie hervor, dass Gleichstellung und gleiche Behandlung von zentraler Bedeutung seien. Auch in dem legislativen Bereich werde man hier sich einsetzen.
Auf die Frage hin, welches Europa der Zukunft sich Christine wünscht, betont sie ganz stark: „Europa ist ein ganz tolles großes Projekt, das sich immer weiterentwickelt.“ Sie ergänzt, dass sie sich wünscht, dass Europa nicht weiter in Nationalgedanken gerät. Europa sei ein Projekt, an dem immer weitergearbeitet und nicht aufgehört wird. Die Vielfalt mache Europa aus. Sie wünscht sich vor allem, dass das, was unsere Vorfahren bereits erarbeitet haben, erfolgreich weitergeführt wird.