„Die Akropolis unterm Hammer – Griechenlands Zukunft in €uropa“ – zu diesem provokanten und derzeit auf der politischen Tagesagenda äußerst präsenten Thema bezog der saarländische Europaabgeordnete und ausgewiesene Griechenland-Kenner Jorgo Chatzimarkakis Stellung. Knapp 100 Zuhörer waren am 7. Juli im Rahmen eines von der JEF Trier initiierten Vortrags in den Hörsaal 5 der Universität Trier gepilgert, um mit dem Europaabgeordneten der FDP über die Euro-Krise und den speziellen Fall Griechenland zu diskutieren.
Europas Ansehen, so der FDP-Politiker, habe auf Grund der aktuellen griechischen Finanz- und Wirtschaftskrise stark gelitten. Maßgebliche Akteure im angespannten ökonomischen Geschehen seien demnach weder die defensiv agierenden nationalen Regierungen noch EU-Institutionen, sondern intransparente Ratingagenturen, deren Bedeutung zudem durch eine mangelhafte Kommunikation der EU-Staaten untereinander vergrößert werde. Lediglich ein einheitliches EU-Konjunkturpaket könne, so Chatzimarkakis weiter, der desaströsen Wirtschaftslage Griechenlands entgegenwirken und mittels privatwirtschaftlicher Projektanreize das Land zukünftig attraktiver für Investoren gestalten.
In der anschließenden, teils kontroversen Diskussionsrunde stand der EU-Parlamentarier Fragen aus dem Publikum offen Rede und Antwort, so etwa zu hohen Staatsdefiziten im Euro-Raum oder der Aushebelung der sogenannten „No-Bail-Out-Klausel“ bis hin zur Transferunion. Aber auch zur eigenen Person, insbesondere zum laufenden Prüfungsverfahren der Uni Bonn zu Plagiatsvorwürfen in seiner Dissertationsarbeit, äußerte sich Chatzimarkakis gegenüber zahlreichen, teilweise emotionalen Wortmeldungen aus der Zuhörerschaft.
Über die Grenzen der Stadt Trier hinaus erzeugte der Vortrag Aufmerksamkeit, wie zum Beispiel diese Meldung auf Spiegel Online beweist! Wenn auch Du bei der Organisation des nächsten Vortrages dabei sein willst, dann melde dich einfach.